HR-Spezialisten und Spezialistinnen auf der ganzen Welt führen zurzeit einen globalen Krieg: Wer kann die besten Talente für sein Unternehmen gewinnen? Es ist nämlich so, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen heute Ihre Arbeitgebenden wählen, nicht umgekehrt. Der wirtschaftliche Erfolg einer Firma hängt jedoch massgeblich von der Verfügbarkeit qualifizierter Talente ab. Eine Studie der ManpowerGroup konnte zeigen, dass bereits 27% der Arbeitgebenden in Deutschland grosse Mühe haben, qualifizierte Mitarbeitende zu finden.
Bindung von Mitarbeitenden in der VUCA-Welt
Um als Unternehmen in der VUCA-Welt (Englisch für Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity) zu bestehen, müssen sie sich zunehmend agiler organisieren. Dadurch sollen sie schneller, flexibler und effektiver agieren können. Diese Veränderungen machen auch vor dem Personalbereich nicht Halt. Mit der zunehmenden Digitalisierung und der agilen Transformation wird häufig auf klare Hierarchieebenen verzichtet und damit werden neue Anforderungen an die Mitarbeitenden gestellt.
Der Begriff Mitarbeiterbindung stammt aus der Personalpolitik und meint alle Massnahmen eines Unternehmens, um seine Mitarbeitenden möglichst lange an das Unternehmen zu binden. Dabei reicht es heute nicht mehr aus, kreative Stellenausschreibungen zu veröffentlichen, um potenzielle Mitarbeitende an Bord zu holen. Vielmehr ist es unverzichtbar, eine Strategie bezüglich Mitarbeiterbindung und -gewinnung zu entwickeln, die alters- und abteilungsübergreifend gelebt wird. Ein moderner digitaler Arbeitsplatz kann dabei von grosser Hilfe sein.
https://beetroot.ag/wir-leben-in-einer-vuca-welt-na-und/
Mitarbeitende für sich gewinnen
Der Prozess der Einstellung, Förderung und Bindung talentierter Mitarbeitenden wurde in den letzten Jahren immer komplexer. Dies liegt unter anderem an der wachsenden Kluft zwischen fünf verschiedenen Generationen in der Belegschaft: Traditionalisten, Babyboomer, Generation X, Millennials und Generation 2020. Laut einer Umfrage in den USA weisen Babyboomer und Gen X die geringste Bindung zum Unternehmen auf, machen jedoch 88% der Belegschaft aus. Währenddessen zeigen die Traditionalisten und Millennials die höchste Unternehmensbindung und machen 12% der US-Beschäftigten aus. Unter diesen Umständen wird die Förderung eines nachhaltigen Mitarbeiterengagements im gesamten Unternehmen zu einer grossen Herausforderung.
Zudem sind sich mehr als 80% der befragten HR-Verantwortlichen für Mitarbeiterbindung einig, dass ihr Unternehmen neue Wege finden muss, um seine Mitarbeiter in Anbetracht des sich verändernden Umfelds zu binden (Hay Group New Rules of Employee Engagement Report, 2015). Doch nur ein Viertel der befragten Personen hat persönlich begonnen, den Wandel voranzutreiben.
Des Weiteren fand in den letzten 15 Jahren eine kritischere Veränderung statt: das rasante Wachstum von digitalen Technologien, Apps und Geräten. Damit vertraut ist allen voran die Millennium-Generation, welche mit sozialen Plattformen wie Facebook, Twitter, WhatsApp, usw. aufgewachsen ist. Diese Generation ist daran gewöhnt, jederzeit und überall erreichbar zu sein und auch selbst immer Zugriff zu haben. Diese Digital Natives erwarten eine ähnliche digitale Umgebung am Arbeitsplatz. Die meisten Unternehmen haben jedoch nicht mit den Erwartungen der Millennials Schritt gehalten. Insbesondere Intranets und Collaboration-Tools sind meist nach innen gerichtet und weder sehr benutzerfreundlich, noch „bindend“ gestaltet. Der folgende Vergleich fasst die Trennung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Intranet zusammen.
Erwartungen der Arbeitnehmenden an das Intranet | Sicht der Arbeitgebenden |
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Warum binden traditionelle Intranets die Mitarbeitenden nicht?
1. Schwache Suche
Leistungsstarke Suchfunktionen definieren ein gutes Intranet, denn die eigentliche Aufgabe eines Intranets ist es, die wichtigsten internen Daten in nur wenigen Klicks zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise können die Mitarbeiter Informationen und Wissen in Sekunden statt in Stunden finden. Sind die wichtigsten Informationen nicht innert Kürze auffindbar, so erfüllt das Intranet seine ursprüngliche Aufgabe nicht und die Mitarbeitenden beginnen sich zu nerven. So kann die Mitarbeiterbindung rasant sinken.
2. Veraltete Informationen
In einem traditionellen Umfeld sind nur eine Handvoll Mitarbeiter mit der Bereitstellung unternehmensweiter Informationen vertraut. Dies macht das Erhalten von Ordnung und die rechtzeitige „Säuberung“ alter Daten schwierig. So kann das Intranet schnell zu einem Repository für veraltete Informationen werden. Mitarbeitende sind gezwungen, viel Zeit damit zu verbringen, in einem Chaos von veralteten Daten, die benötigten Infos zu suchen.
3. Schlechtes Branding
Das Intranet Ihres Unternehmens ist eine de-facto Erweiterung Ihrer Firmen-Marke. Mitarbeitende oder Externe, die Ihr Intranet besuchen, sollten die Website sofort mit der Unternehmenskultur in Verbindung bringen und nicht als unzusammenhängende Erweiterung betrachten – ein Faktor, der oft mit dem traditionellen Intranet verbunden ist.
4. Schlechte Kommunikationsmittel
Der Erfolg eines Intranets hängt davon ab, wie schnell und einfach es den Mitarbeitenden gelingt, andere für den Wissensaustausch zu erreichen. Traditionellen Intranets fehlt es oft an effektiven Kommunikationsmittel wie Chats, Gruppenforen, Blogs, private Nachrichten oder Kommentare.
5. Problematische Inhaltsveröffentlichung
Die Anzahl der Schritte, die bei der Veröffentlichung von Inhalten erforderlich sind, ist umgekehrt proportional zur Motivation der Mitarbeiter, dies zu tun. Viele traditionelle Formen des Intranets sind so konzipiert, dass ein Mitarbeiter sich an die IT-Abteilung wenden muss, nachdem er die Genehmigung seiner eigenen Abteilung zur Veröffentlichung von Inhalten erhalten hat. Eine solche Hürde lässt die Bindung der Mitarbeitenden meist kläglich scheitern.
6. Überbelegung
Ein traditionelles Intranet ist meist nicht flexibel und kann nicht bedingungslos vergrössert werden. Mit zunehmender Anzahl von Abteilungen und Personen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Verwirrung einschleicht. Traditionelle Intranets können nicht effektiv in sinnvolle kleinere Gemeinschaften zerlegen oder Überschneidungen von Informationen kontrollieren. Auf diese Weise verlieren sie an Mitarbeiterbindung.
7. Langweilig
Ein gutes soziales Intranet muss eine Ecke für lustige Aktivitäten bieten (denken Sie an Quiz, Rätsel, Spiele, usw.). Traditionelle Intranets liefern meist keine solchen Angebote und verlieren daher stetig an Aufmerksamkeit. Der Drang der Mitarbeitenden, für ihre Entspannungszeit immer wieder ins Intranet zurückzukehren (und damit die Akzeptanz des Systems zu verbessern), sinkt drastisch.
Das Harvard Business Review nennt vier wesentliche Merkmale, die eine effizientes Unternehmen definieren. Das sind Agilität, Innovation, Ehrlichkeit und Zusammenarbeit. Eine moderne soziale Intranetplattform, ein sogenannter digitaler Arbeitsplatz, der im gesamten Unternehmen erfolgreich eingesetzt wird, kann den Schlüssel zu diesen vier Grundwerten darstellen.
Im nächsten Blogartikel zum Thema Mitarbeiterbindung erklären wir Ihnen, was ein erfolgreiches modernes Intranet ausmacht. Was denken Sie, welches sind die must-have-Features, die ein digitaler Arbeitsplatz aufweisen sollte? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!
So binden Sie die Mitarbeitenden mit Hilfe Ihres Intranets an Ihr Unternehmen – Teil 2
[…] unserem letzten Blogeintrag haben wir auf euch mit 7 Gründen erklärt, weshalb es traditionellen Intranets nicht gelingt, die […]